
Ich muss ja ganz ehrlich sein, ich kenne das wirklich unglaublich gut. Damit ich sportlich werde, ist es dringend notwendig, dass ich mir ein neues Sport-Outfit kaufe. Wenn ich dann merke, dass ich mich trotzdem zu wenig bewege, dann liegt es sicherlich daran, dass meine Laufschuhe schon etwas in die Jahre gekommen sind. Ja, ganz bestimmt. Wenn ich dann immer noch morgens lieber im Bett liegen bleibe, dann liegt es am Wetter. Wer will schon bei Regen raus!?
Ich glaube, es gibt viele, die mein Schicksal hier teilen und mich nur zu gut verstehen können. Das gleiche Prinzip gilt auch bei der Digitalisierung. Das tollste, beste, teuerste und modernste System hilft nichts, wenn ich meine Grundeinstellung nicht ändere und, um bei der Sportmetapher zu bleiben – morgens meinen A… endlich aus dem Bett bewege und loslaufe.
Leider gibt es viel zu viele Hotels, die sich mit teuren Laufklamotten und sogar einem Laufband ausgestattet haben (ihr wisst, ich spreche natürlich eigentlich von IT-Systemen 😉) und diese aber einfach nur zu einem Bruchteil nutzen. Warum? Hier gibt es so einige Gründe…
Technologie entwickelt sich ständig weiter.
Nicht zu verdenken, dass man oftmals überhaupt nicht weiß, dass das System, das man sich vor einigen Jahren angeschafft hat, bereits viele weitere Möglichkeiten hat, als bei der lang vergangenen Produkt-Demo.
Tipp 1: Hinterfragt die neuen Möglichkeiten eurer Tools in regelmäßigen Abständen, damit ihr neue Potentiale besser nutzen könnt und sich so die Nutzung des System noch leichter „rechnet“.
Mitarbeiter-Fluktuation.
Der Mitarbeiter, der dieses System besonders gut bedienen konnte, ist leider nicht mehr im Unternehmen tätig. Sein Wissen? Hat uns leider mit ihm verlassen.
Tipp 2: Wer schreibt der bleibt! Es ist zeitintensiv – zu Beginn – aber es zahlt sich aus. Nutzt Handbücher und Systeme (wie z.B. hotelkit #unbezahlteWerbung 😉), um das Wissen festzuhalten. Bei wichtigen Systemen ist es zudem immer ratsam, mehrere Personen zu involvieren, um das Wissen breiter aufzustellen, aber auch für einen besseren und kreativeren Austausch der Mitarbeiter.
System ist zu komplex.
Denkt ihr! 😉 Komplex ist nicht nur schlecht. Es verschafft einem auch mehr Möglichkeiten und Spielraum, um sich von den Mitbewerbern abzusetzen.
Tipp 3: Kontaktiert eure Anbieter, wenn ihr das Gefühl habt, das System nicht zu nutzen. Geht in den Austausch mit Kollegen, die die Systeme ebenfalls einsetzen. Kündigt nicht vorschnell, nur weil ihr denkt, das System wird nicht richtig genutzt und ein anderes System „scheinbar“ günstiger und einfacher ist. Hinterfragt euch vorher genau, woran es liegt. Wirklich am System selbst oder an eurer Motivation es zu nutzen?
Natürlich könnte ich jetzt auch sagen, fragt mich – Digitalisierung macht mir nämlich deutlich mehr Spaß als Sport – aber das ist nicht meine Intention an dieser Stelle. Denn auch ich kann euch nicht helfen, wenn eure „Einstellung und Motivation“ nicht vorhanden ist oder nach kurzer Zeit nachlässt.
Was mich zu meinem letzten Punkt bringt. Der Priorität. Wenn ich nämlich morgens aufstehe, muss ich erst noch schnell den Geschirrspüler ausleeren, dann die Wäsche in die Waschmaschine räumen, kurz meine Emails checken (#lovewhatyoudoanddowhatyoulove), und und und.
Vielleicht könnte man sagen, Sport ist auf meiner Prio-Liste nicht wirklich weit oben. Habe ich dann aber jetzt wirklich das Recht mich zu wundern, warum ich noch keinen einzigen Marathon – nicht mal einen Halbmarathon – gelaufen bin????
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